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Training und Vorbereitung der Fahrt

Eine typische Trainingsfahrt...

Bei zahlreichen Touren in Schweden und in der Umgebung von Hamburg haben wir uns an das Fahrrad gewöhnt und versucht, dies für die Nordkaptour zu optimieren. Anfänglich lagen die Strecken so bei ca. 40 km, dann schon immer häufiger bei über 100 km. Richtig anstrengend waren diese Fahrten nicht und dank der Fahrradkleidung auch ohne viel Schwitzen zu überstehen. Eine Fahrt mit dem gesamten Gepäck von Hamburg bis zu einem Bekannten in die Nähe von Heiligenhafen bei widrigen Umständen (Wind und Regen) verlief verteilt auf zwei Tage ebenfalls überraschend gut, so dass wir auf weitere Probefahrten mit Gepäck schon aus Zeitmangel verzichteten. An diesen beiden Tagen hatten wir immerhin 260 km zurückgelegt.

 

Insgesamt sind wir mit dem Tandem vor Antritt der Reise ca. 1300 km gefahren. Gleichzeitig haben wir in dieser Zeit etliche hundert km mit normalen Fahrrädern getrennt von einander zurückgelegt, da wir eigentlich täglich unsere Fahrräder unter anderem auch für den Weg zur Arbeit benutzen. Ich habe vermehrt auch ein Fahrrad mit Kettenschaltung verwendet, damit ich mich stärker an die Schaltvorgänge gewöhne.

Das Zelt und andere Ausrüstungsgegenstände wie z.B. die Gamaschen haben wir nicht mehr vor Antritt der Fahrt getestet. Dies wäre zwar wünschenswert gewesen, war aber aus Zeitmangel nicht mehr möglich.

 

Blau sind Fährstrecken, rot Fahrradstrecken....Die geplante Strecke sollte über Helsinki nach Rovaniemi und weiter zum Nordkap führen. Dann wollten wir auf der gleichen Strecke bis an den Botnischen Meerbusen zurückfahren und weiter an der schwedischen Küste hinunter nach Südschweden und von dort zurück nach Hamburg. Obwohl wir diverse Karten und auch einen Autoatlas von Skandinavien hatten, war nichts für eine Fahrradtour geeignetes dabei. Erst eine Woche vor dem Beginn unserer Reise stießen wir auf einen Skandinavienatlas von freytag & berndt, der ausreichend detailiert war. In den südlicheren Bereichen hatten die Karten einen Maßstab von 1:300000 und weiter nördlich (praktisch über dem Polarkreis) von 1:400000. Da ein solcher Atlas für ein Fahrrad deutlich zu schwer ist, haben wir uns nur die Seiten herausgesucht, auf der die geplante Strecke wiedergegeben wurde. Die jeweiligen Einzelkarten konnten wir falten und in einer Plastikhülle in der Lenkertasche immer zugänglich transportieren. Diese Karten haben uns später bei der Fahrt enorm geholfen. Nur für die Durchfahrten durch die Städte ist es angebracht, sich vor Ort entsprechendes Kartenmaterial (in der Regel kostenlos) bei den Touristinformationen zu besorgen.

 

 

Um nach Finnland zu gelangen gibt es diverse Fährverbindungen. Wir haben uns letztendlich für die Silja-Line entschieden, da diese direkt in Helsinki ankommt. Nachteil war, dass wir zur Abreise nach Rostock fahren mussten. Die Finnlines Rederei bietet eine Strecke von Travemünde nach Helsinki an. Allerdings gab es zum Zeitpunkt unserer Buchung keine passende Verbindung. Als dann ein neues Schiff eingesetzt wurde, erhielten nur die Autofahrer eine 50 %ige Ermäßigung auf die Transportkosten für den PKW, die Fahrradfahrer gingen leer aus. Aus diesem Grund haben wir es bei der ursprünglichen Buchung belassen.

 

Ich bin immer davon ausgegangen, dass ca. 6 Wochen für eine solche Tour reichen müssten. Bei ca. 4200 km müsste man ca. 100 km pro Tag fahren, um die Gesamtstrecke zu bewältigen. Damit wir aber nicht abbrechen müssen, nur weil Probleme auftreten und einige Tage verstreichen, ohne dass gefahren wird, hatte ich insgesamt 8 ½ Wochen Urlaub beantragt. Diese Zeit dürfte ausreichen um bei diesem Versuch das Nordkap wirklich zu erreichen.

 

Ein weiteres Problem stellt die Ersatzteilversorgung dar. Koga Miyata hat in Skandinavien kein Händlernetz und verschickt Ersatzteile nur, wenn ein deutscher Händler diese vorher bei ihnen bestellt hat. Hierzu war die Firma Marx in Hamburg-Bergedorf, obwohl Vertragshändler von Koga Miyata, nicht bereit. Sie wollten Ersatzteile nur nach Hamburg und nur nach Vorkasse bestellen. Ein weiterer Händler in Hamburg wäre dazu zwar bereit, wollte aber im Einzelfall entscheiden, wie eine solche Bestellung laufen könnte. Nur die Firma Wehrle in Überlingen erklärte sich sofort bereit, die Abwicklung zu übernehmen und in einem solchen Notfall zu helfen. Vielleicht sind deshalb die Betriebe im Süden Deutschlands erfolgreicher als hier bei uns. Wir werden uns jedenfalls bei weiteren größeren Anschaffungen in diesem Bereich nur an Firmen wenden, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.

 Alta in Norwegen. Fast wie am Mittelmeer!

Eine Möglichkeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen wäre für mich der ADAC. Dachte ich jedenfalls, denn immerhin habe ich dort eine Super-Plus Mitgliedschaft. Dass heißt, wenn ich mit einem Auto und Wohnwagen auf dem Weg zum Nordkap Probleme habe hilft der ADAC durch Abschleppen, mobile Hilfe, Rücktransport beschädigter Fahrzeuge, Ersatzteilversand und vieles andere mehr. Fährt man dagegen mit einem Fahrrad, erlöschen all diese Ansprüche. Lediglich der Auslandskrankenschutz bleibt, da vom Fahrzeug unabhängig, erhalten. Warum wird kein umfassender Schutz für die gesamte Mobilität eines Mitgliedes gewährt, unabhängig davon wie dieser unterwegs ist?

 

Auch im privaten Bereich sind Vorbereitungen zu treffen. Sind alle Rechnungen bezahlt? Ist eine Postvollmacht erteilt? Werden wichtige Termine verpasst und wie wird Kontakt gehalten? Wir haben z.B. unser Telefon mit Xtra-Card auf einen Festvertrag mit Abbuchung umgestellt. Dadurch kann immer telefoniert werden und die Kosten werden im nachhinein abgebucht. Außerdem fallen deutlich geringere Kosten in dieser Zeit an. Eine anschließende Umstellung auf einen Xtra-Card Anschluß ist später dann problemlos möglich. In unserem Fall mussten wir noch diverse andere Dinge regeln, da wir in Schweden drei Ferienhäuser vermieten und gerade im Sommer natürlich Hochsaison ist. Beim Abarbeiten dieser Punkte helfen Checklisten, so dass zum Schluß unter Zeitdruck nicht irgend welche Dinge vergessen werden. So vorbereitet kann die Fahrt losgehen.

 
 

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