Das Tandem
Wer sich für ein
Tandem interessiert wird Probleme haben, ein solches zu finden bzw.
damit eine Probefahrt machen zu können. In Hamburg gibt es nur wenige
Händler, die ein Tandem haben. So blieb uns erst einmal die theoretische
Beschäftigung mit diesem Thema. Wir stellten schnell fest, dass gute
Tandems wohl recht teuer sind, suchten aber nur ein solches für
gelegentliche Fahrten. Bald hatten wir einen Überblick darüber, welche
Hersteller es gibt und wie sich die Tandems unterscheiden. Zuerst
machten wir Probefahrten mit Tandems in der Preisklasse bis DM 2000,--.
Richtig gefallen haben uns diese Fahrräder aber nicht. Teilweise war der
Rahmen nicht verwindungssteif, teilweise hatten die Fahrräder äußerst
schlechte Bremsen, so dass man Probleme hatte, anzuhalten. Dies galt
auch für gebraucht angebotene Tandems. Bei der Firma Marcks in
Hamburg-Bergedorf war ein Koga Miyata Twin-Treveller
www.koga.com ausgestellt.

Es sollte statt ca.
7.600,-- DM „nur“ 6995,-- DM kosten. Eine Probefahrt war leider nicht
möglich, weil die Firma hierfür den Personalausweis und die
Euro-Check-Karte einbehalten wollte, was aufgrund der
Geschäftsbedingungen unserer Bank gar nicht möglich gewesen wäre. Wie
wir dann noch feststellten, bezog sich der Neupreis auf das neueste
Modell. Das ausgestellte Modell hatte aber auch vorher nur 6995,-- DM
gekostet und war somit ohnehin nicht preiswerter, obwohl man an den
Reifen sehen konnte, dass mit dem Tandem bereits gefahren wurde. Die
Firma war auch nicht bereit, einen höheren Preisnachlass als 3% zu
gewähren, so dass wir über dieses Rad nicht weiter verhandelten.
Im Juli 2001
entdeckte ich bei der Firma Räderwerk in Plön ein Schauff-Tandem
www.schauff.de und machte eine
Probefahrt damit.

Es gefiel mir
sofort, so dass wir beschlossen, uns dieses Rad näher anzusehen.
Gleichzeitig habe ich mir auf der Rückfahrt von Plön in Ahrensbök
weitere Tandems ansehen können. Hersteller war die Firma Zweipluszwei.
Der Händler dort hatte sowohl ein 28“ Tandem, ein Montain-Bike-Tandem
und ein Renntandem. Zwei Wochen später machten wir mit dem 28“ Tandem
eine Probefahrt. Man merkte deutlich den Unterschied zu den einfacheren,
preiswerteren Modellen, hätte hierfür aber auch mindestens doppelt so
viel ausgeben müssen. Danach fuhren wir nochmals mit dem Schauff-Tandem
durch Plön und entschieden uns dafür, da wir ja nur gelegentliche
Fahrten damit machen wollten. Als Vorführmodell war der Preis angemessen
und wir verließen Plön mit drei weiteren Fahrrädern, ebenfalls aus dem
aktuellen Programm zu günstigen Preisen. Die Fahrten mit dem Tandem in
Hamburg haben immer viel Spaß gemacht und gezeigt, dass man mit einem
Tandem recht zügig und locker unterwegs sein kann. Außerdem fährt
niemand mehr hinterher oder wird abgehängt. Die Fahrleistung wird auf
beide Fahrer je nach der individuellen Leistungsfähigkeit verteilt, so
dass niemand überfordert wird. Während dieser Zeit reifte eben auch die
Überlegung, nicht zuletzt durch die Anregung durch Markus, mit einem
solchen Rad eine längere Fahrradtour zum Nordkap machen zu können.
Bei den weiteren
Überlegungen, wie man mit einem Tandem zum Nordkap fahren könnte und
welche Anforderungen erfüllt sein müssten entschieden wir uns für ein
Koga Miyata Twin-Treveller. Folgende Anforderungen führten zu dieser
Entscheidung:
-
wir
wollten ein 28“ Tandem haben, weil wir annahmen, dass die
Laufeigenschaften besser sind als bei einem 26“ Fahrrad (wie z.B. unser
Schauff-Tandem),
-
wir
wollten ein voll gefedertes Fahrrad haben, weil die Fahrradwege und
Straßen rund um Hamburg immer schlechter werden und die Federung dies
bedingt ausgleichen kann, obwohl wir wussten, dass Fahrten mit Gepäck
mit ungefederten Rädern besser sind,
-
wir
wollten möglichst ein komplett ausgestattetes Fahrrad haben, um nicht
aufwendig und teuer nachrüsten zu müssen.
Die Entscheidung
fiel auch nicht zuletzt durch die Rahmenform und das Aussehen des Rades.
Die Absicht war also klar aber die Umsetzung war offen. Eine
Internetsuche in der nächsten Zeit ergab schneller als erwartet, dass
ein solches Fahrrad bei einem Händler in Überlingen als Vorführrad
angeboten wurde. Nach kurzem Kontakt wurde das Rad bestellt und nach
Hamburg geliefert.

Im Juni 2002 in
Schweden und danach in Hamburg hatten wir ausreichend Gelegenheit, mit
dem neuen Tandem zu fahren. Die Fahreigenschaften sowohl auf Asphalt als
auch auf Schotter oder unbefestigten Wegen waren ausgezeichnet. Die
Ausstattung des Fahrrades ist ebenfalls umfangreich. Wir haben dieses im
Laufe der nächsten Zeit nur noch mit einem Speichenschloss, einer
lauteren Klingel und einer Lenkertasche ausgestattet. Außerdem ersetzten
wir die Ledersättel durch Gelsättel von Lookin. Als klar wurde, dass nur
noch Markus mitfahren könnte, wurde die hintere Sattelstange durch eine
längere mit einem Rennsattel von Lookin ersetzt. Da sich dieser nicht
bewährt hat und zu Problemen führte, wurde er vor Antritt der Fahrt noch
durch einen Trekkingsattel von Lookin ausgetauscht, da dies mittlerweile
beim Twin-Traveller die Standardausrüstung sein soll. Da die
Vorbereitungsfahrten über insgesamt 1300 km gingen, ersetzten wir die
Reifen (Continental Contact 2000) durch solche von Schwalbe (Marathon
XR), die nach Auskunft des Reifenherstellers am geeignesten wären und
eine solche Fahrt auch überstehen sollten. Auch diese Reifen sollen
mittlerweile Standardausrüstung beim Twin-Traveller sein. Wie sich
später herausstellen sollte, haben die Reifen die in sie gesetzten
Erwartungen aber nicht erfüllt. |